2013 hat das Schweizer Stimmvolk mit dem neuen Raumplanungsgesetz einen wichtigen Grundsatz verabschiedet: bereits bebaute Flächen besser nutzen, anstatt wertvolles Kulturland weiter zu überbauen. Damit ist die «Entwicklung nach innen» zum zentralen Element für die nachhaltige Siedlungsentwicklung in der Schweiz geworden. Der Kanton Basel-Landschaft gibt zudem vor, Wohnungen an gut erschlossenen Lagen zu bauen. Brügglimatt erfüllt alle diese Anforderungen perfekt.
Seit den 1960er Jahren gehört der Garagenbetrieb an der St. Jakobs-Strasse zum vertrauten Bild in Muttenz.
Wieviel Fläche steht künftig als Grün- und Freifläche zur Verfügung? Wie ist das geplante Quartier in die Umgebung eingebettet? Wie wird das künftige Quartier mit Energie versorgt? Die verschiedenen Slider mit Plänen und Visualisierungen laden zu einer kleinen Entdeckungsreise ein und geben einen spannenden Einblick in die geplante Entwicklung.
Zur Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts für das Areal Brügglimatt lud die Bauherrschaft vier interdisziplinäre Architekturbüros ein. Die Gemeinde Muttenz war in der Jury vertreten. Der Entwurf des Zürcher Architekturbüros «Hosoya Schäfer» vermochte die Jury zu überzeugen, da der Vorschlag sich gut in die bestehende Situation einfügt.
Höhenentwicklung/Projekthistorie
Das geplante Projekt hat bereits einen intensiven Planungsprozess durchlaufen, an dem auch die Gemeinde Muttenz aktiv beteiligt war. Dabei wurden die Höhen von fünf Gebäuden reduziert, ein Gebäude an der St. Jakobs-Strasse wurde leicht erhöht.
Das Areal mit einer Grösse von 12'591 m² befindet sich heute in der Gewerbezone. Um dort künftig Wohnraum, Grün- und Freiräume (knapp 50 % der Gesamtfläche) zu realisieren, ist eine Umzonung erforderlich – diese bedarf der Zustimmung der Gemeinde. Die Überlegungen der Eigentümerschaft machen deutlich: Bleibt das Areal in der Gewerbezone, wird es weiterhin einer gewerblichen Nutzung zugeführt. Ein Überblick stellt die beiden Szenarien gegenüber:
Die Bürgergemeinde (als Baurechtgeberin), die Patrimonium Anlage Stiftung und die Truststone Real Estate SICAV sind Investorinnen, Trägerinnen und Bauherrinnen des Projekts Brügglimatt. Sie verantworten Planung, Finanzierung und Realisierung. Diese haben Losinger Marazzi mit der Projektentwicklung und Realisierung beauftragt.
Auf Grundlage des Siegerprojekts haben die Projektverantwortlichen die Arealentwicklung weiter vorangetrieben, vertieft ausgearbeitet und im sogenannten Richtprojekt zusammengefasst. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Muttenz wurde dieses weiter optimiert – etwa durch die Reduktion der Gebäudehöhen. Der Gemeinderat hat das Richtprojekt genehmigt und wird es der Muttenzer Bevölkerung im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen öffentlichen Mitwirkung zur Stellungnahme vorlegen. Diese ist im 2026 vorgesehen.
Ob für Familien oder Menschen in der zweiten Lebenshälfte: Brügglimatt bietet als Gartenstadt ein Zuhause für alle Generationen. Dank einem vielseitigen Wohnungsmix und attraktiven Aussenräumen finden hier alle ein passendes Zuhause – ruhig, naturnah und perfekt angebunden an den öffentlichen Verkehr.
Die Stiftung wird die Gebäude an der St. Jakobsstrasse mieten und dort altersgerechte Wohnungen anbieten. Dieser Wohnraum fehlt heute in Muttenz und wird benötigt.
Sobald das Areal umgezont ist, beginnen die Vorbereitungen für das Bauprojekt und die Planungen für die Bauarbeiten. Ziel ist, dass die Wohnungen im 2030 fertiggestellt sind.
Der Grünanteil im Quartier soll deutlich gesteigert werden. Durch die Verwendung heimischer Pflanzen entstehen vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Ein durchdachtes Drainagekonzept, Regenwasserrückhalteflächen und begrünte Dächer fördern die Verdunstung und tragen zur Kühlung des Areals bei. Zentrale Elemente des Freiraumkonzepts sind zudem grosskronige Bäume, die für Schatten und ein angenehmes Mikroklima sorgen.
Das Projekt erstreckt sich entlang der St. Jakobs-Strasse über eine Länge von rund 200 Metern. Die Gebäude markieren zur Strassenseite hin eine klare Raumkante, während sie sich nach Norden an die kleinteilige Struktur des angrenzenden Einfamilienhausquartiers anpassen. Das Areal fügt sich in die bestehende Umgebung ein, führt deren Struktur weiter und bereichert es mit neuen Nutzungen und Angeboten. Basis für das Projekt Brügglimatt bildet eine Studie zur Weiterentwicklung der St. Jakobs-Strasse, welche die Eigentümerin zusammen mit der Gemeinde erarbeitet hat.
Im Rahmen des Studienauftrags haben die vier interdisziplinären Teams verschiedene Bebauungskonzepte geprüft. Anschliessend hat die Entwicklerin Losinger Marazzi das Projekt im Austausch mit der GemeindeMuttenz und den Nachbarn des Areals (an der Gartenstrasse) kritisch überprüft und die ursprüngliche Dichte (Ausnutzungsziffer 1.7) auf ein geringeres Mass (Ausnutzungsziffer 1.4) reduziert.
Eine Ausnutzungsziffer von 1.4 ist typisch für Innenentwicklungsprojekte in stadtnahen Gebieten wie Muttenz. Sie steht im Einklang mit den Zielen des Schweizerischen Raumplanungsgesetzes, das die Siedlungsentwicklung nach innen fördern will.
Angestrebt wird ein zukunftsorientiertes Quartier nach den strengen Vorgaben des «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS). Im Zentrum stehen Prinzipien der Kreislaufwirtschaft sowie der Einsatz wiederverwendbarer Bausysteme. Energie- und Wasserverbrauch sollen auf ein Minimum reduziert, Ressourcen geschont und Baumaterialien möglichst effizient eingesetzt werden. Vorgesehen ist unter anderem der Einsatz von Recyclingbeton, während grossflächige Glasfassaden bewusst vermieden werden. Grünräume, begrünte Dächer und die Entsiegelung bislang versiegelter Flächen fördern die Regenwasserretention und verbessern das Mikroklima.
Die Patrimonium Anlage Stiftung und die Truststone Real Estate SICAV sind Investorinnen, Trägerinnen und Bauherrinnen des Projekts Brügglimatt. Patrimonium hat die Firma Losinger Marazzi mit der Projektentwicklung beauftragt. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Muttenz erarbeitet.